Dale Watson – Call Me Lucky

Zum Glück gibt es sie noch, die Künstlerinnen und Künstler, die den Wurzeln des Country unbeirrbar treu bleiben. Einer der führenden Musiker, Dale Watson, pflegt einen Stil, der eindeutig in den 50ern und 60ern verankert, alles andere als zurückgewandt oder eindimensional ist.


Das kann man allerdings nicht vom aktuellen Nashville-Sound behaupten, der trotz modernster Produktionstechniken und Einflüssen aus aktuellem Mainstream-Pop bis auf wenige Ausnahmen deutlich seelenloser klingt. Dass der traditionsbewusste Country nun dem Genre Alt-Country zugerechnet wird ist deshalb nur auf den ersten Blick verwirrend.
Nun hat Mr. Watson dieses Jahr wieder ein Album vorgelegt. – „Call Me Lucky“ ist schon ein etwas irritierender Titel für ein Album des Manns aus Austin, der seinen eigenen Stil wie sein Label „Ameripolitan“ nennt.
Relevant und persönlich bleibt er trotz einer offensichtlich sonnigeren und leichteren Gangart. Schon die Geschichte hinter David Buxkemper: Mr. Buxkemper ist ein Farmer, der Dale Watson eine E-Mail schrieb, um sich bei ihm für ein Album zu bedanken, dass ihm große Freude bereitete. Mr. Watson, gerührt davon, setzte sich mit ihm in Verbindung um mehr über ihn heraus zu finden. Daraus entstand dieses Lied über das Leben des Farmers – persönlich und Ameripolitan.
Die Lone Stars, seine unvergleichlich schmissige Band, sind wie er in jedem traditionellen Genre, seien es Rockabilly, Western Swing, rüdem Rhythm‘n‘Blues oder Balladen.
Gemütlich geht es mit dem Titelstück los, in dem er darüber singt, dass es nichts Besonderes braucht um fröhlich zu sein. Das dies nicht mehr als ein Bewusstseinszustand ist. – Zen as fuck!
Darauf gesteht er mit Dumb Song das er ein uneinsichtiger Dickkopf ist. Zen again – Rockabilly-Style!
Damit es nicht zu ungemütlich wird folgt ein traumhaft naiver Flirt mit der zauberhaften Celine Lee,
um uns darauf mit dem R‘n‘B-Abräumer Tupelo Mississippi & a 57 Fairlane vom Eindösen in der Hitze von Memphis abzuhalten. Paramount-Kulisse.
Das nur beispielhaft zu fünf Titeln; es gibt keine Ausfälle und die Produktion aus dem renommierten Studio Sam Phillips Recording in Memphis ist makellos.
Der Mann und seine Lone Stars haben‘s einfach drauf.

Heißer Scheiß!

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